Installation des Tagestanks

Der 100 ltr. Tagestank ist fertig und wird heute endlich eingebaut. Motor und Haupttank sind bei uns unter dem Steuerstand eingebaut und wir "opfern" eine halbe Backskiste zum Tankeinbau.

Der Mechaniker zieht hier die Schläuche zum Befüllen, Überlauf, Entlüftung und Motorrücklauf ein und ist manchmal in der Backskiste total verschwunden. :D

Die Schläuche sind nun verlegt und angeschlossen und ich habe mit unserer Marco Dieselpumpe über einen Racorfilter mit 30µ Einsatz den Tank mal zur Hälfte gefüllt. Alles dicht ! Und endlich haben wir mal eine Anzeige über den Füllstand.


Nun kommt gleich der Probelauf mit Motor und mir fällt ein Stein vom Herzen, dass wir hiermit wohl ein blödes Problem aus der Welt geschafft haben.


Noch einmal zu den Beweggründen dieser Aktion:
Wie einige von Euch vieleicht mitgelesen haben, sind bei uns seit der Abfahrt in Rotterdam im August 2013 immer wieder Motorprobleme und/oder -ausfälle aufgetreten, die sich jedesmal auf Schlamm in den Leitungen zum Filter, oder im Filter selbst zurückführen liessen. Dieser Schlamm bestand aus abgestorbenen Dieselbakterien (Feststellung 05/2014 Danke Franz!), die sich in unserem Tank offensichtlich sehr wohl fühlten und gern vermehrten. Sie fanden etwas Wasser und 800 ltr. Biodiesel als hervorragenden Lebensraum. Wir stellten fest, dass Regenwasser am Tankeinfüllstutzen durch eine defekte O-Ringdichtung tropfte. Diese wurde ersetzt und der Tank erhielt eine sogenannte Schockimpfung mit Grotamar 82. Die abgestorbenen Bakterien konnten wir dann als Schlamm an der tiefsten Stelle im Tank absaugen und erhielten 15 ltr. "Bioschlammdiesel" den wir natürlich im Hafen  von Mallorca ordnungsgemäß entsorgten. Bei unserer Weiterfahrt nach Sizilien hatten wir dann nur noch bei unruhiger See eine leichte Trübung im Vorfillter und was viel schlimmer ist, die dauernde Vision, dass ein Ausfall droht und das gerade dann, wenn die volle Leistung der Maschine gebraucht wird.
Mit dem Tagestank (den ja auch schon Bobby Schenk empfohlen hat) haben wir jetzt immer ca 100 ltr. gefilterten Diesel zur Verfügung, der sogar ohne Pumpe zum Motor laufen kann, da er ca. 1,50 m über Motorniveau liegt. Sollte jetzt beim Nachfüllen der Vorfilter verstopft sein oder der Wasserabscheider voll, so ist bei einem Verbrauch von 5 ltr/Std. auszurechnen, wieviel Zeit man sich beim Filterwechsel lassen kann. Genügend Reservefilter sind bereits eingekauft und an Bord.

Bild des Tages:

Über den großen Einlass vorn rechts kann sogar über einen Kanister nachgetankt werden, wenn mal die Pumpe ausfällt. 20 ltr. Reserve stehen immer an Deck bei uns.